Die besondere Eigenart von so einem Schiff ist, dass es von Genies konstruiert wird, damit Idioten darauf fahren können.
Anordnung des Personalamtes der Marine. Hiermit erhalten Sie den Befehl, sich an Bord des Minensuchers USS Caine zu begeben und das Kommando zu übernehmen. Unterzeichnet, Konteradmiral Louis Whitfield, USN, Chef des Personalamtes. Ich melde mich zur Ablösung. Alle Anordnungen bleiben bis auf Widerruf in Kraft. Lassen Sie die Mannschaft wegtreten.
Bei mir wird die Dienstordnung buchstabengetreu durchgeführt. Wenn Sie davon abweichen, müssen Sie schon triftige Gründe haben. Und dann ist noch die Frage, ob ich sie akzeptiere.
Das ist die berühmte Ballade von dem Mann, dessen Mangel an Charme nur noch übertroffen wird von seinem Mangel an Tapferkeit.
Der Kellner einer dreckigen Hafenkneipe läuft vielleicht mit einem flatternden Hemd durch die Gegend, aber nicht ein Matrose der amerikanischen Flotte!
Und noch etwas prägen Sie sich ein. Bei mir gibt es nur hervorragende Leistungen. Durchschnitt bewerte ich als ungenügend. Und dass jemand unter dem Durchschnitt liegt, darf überhaupt nicht vorkommen. Ich warne Sie!
"Wir fahren gleich über unsere Schleppleine! Irgendeiner muss das doch dem Captain sagen!"
"Ohne mich."
Wo sind die restlichen Erdbeeren geblieben?!
"Übernehmen Sie die Verteidigung?" - "Ich würde viel lieber die Anklage vertreten."
Eintrag in Lt. Maryks Tagebuch: "Diesen Bericht schreibe ich, weil die Möglichkeit besteht, dass der Kommandant dieses Schiffes bis zu einem gewissen Grade geistesgestört ist.
Captain DeVriess: "Ach Captain. Wenn Sie wollen, bleibe ich noch ein paar Tage an Bord, bis Sie sich hier eingelebt haben."
Captain Queeg: "Nein Danke. Ich habe meine eigene Methode, ein Schiff zu kommandieren."
Captain DeVriess: "Die Caine hat viel mitgemacht. Sie wäre längst reif zum Verschrotten. Die Mannschaft ist auch ziemlich abgekämpft. Aber jeder Mann ist in Ordnung."
Captain Queeg: "So. Meinen Sie."
Captain DeVriess: "Ich wünsche Ihnen viel Glück."
Captain DeVriess: "Keith, vor drei Tagen kam ein Funkspruch mit einem Gefechtsbefehl für uns rein. Haben Sie ihn bekommen?"
Fähnrich Keith: "Ja Sir. Er steckt noch in meiner schmutzigen Jacke."
DeVriess: "Haben Sie ihn dechiffriert?"
Keith: "Nein Sir."
DeVriess: "Ein wahres Glück, dass ich das für Sie erledigt habe."
Keith: "Das war eine grobe Nachlässigkeit
von mir. Es wird nicht wieder vorkommen."
DeVriess: "Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was passieren kann, wenn man im Krieg einen Befehl vergisst?"
Keith: "Ja Sir."
DeVriess: "Den Eindruck habe ich nicht. Wissen Sie, was das für Folgen haben kann, wenn ein Kriegsschiff seinen Einsatzbefehl nicht befolgt? Der Kommandant eines solchen Schiffes kommt vor ein Kriegsgericht, denn
er allein trägt die Verantwortung."
Keith: "Jeder macht mal einen Fehler, Sir."
DeVriess: "Sie haben vollkommen Recht. Aber manche Fehler dürfen bei der Marine nicht passieren, und zwar solche, die Menschenleben und Material kosten können. Ich habe übrigens hier Ihre Beurteilung. Was meinen Sie, was da über Sie drinnen steht?"
Keith (liest die Beurteilung): "Fähnrich
Keith ist ein begabter junger Mann. Er wird bestimmt ein guter Offizier, wenn er erst einmal gelernt hat, was Verantwortung und Pflichtbewusstsein bedeuten."
DeVriess: "Was halten Sie davon, Keith?"
Keith: "Sir, darf ich mir ein Wort erlauben?"
DeVriess: "Ja natürlich."
Keith: "Ich habe einen Fehler gemacht. Aber warum sind Sie bei mir so streng? Hier tut doch jeder,
was er will. Das Schiff ist total verschlampt und bei unseren Matrosen hat man den Eindruck, es handelt sich um Piraten."
DeVriess: "Nach allem, was Sie da gerade gesagt haben, finde ich wohl auch Ihre Missbilligung. Nur weiter so, Keith, von Mann zu Mann."
Keith: "Sir, eine Missbilligung Ihrer Person steht mir nicht zu. Aber meine Vorstellung von einem Captain unterscheidet sich von
der Ihrigen."
DeVriess: "Ich werde mich bessern. Hier habe ich noch etwas, was Sie vielleicht in bessere Laune versetzen wird. Wie Sie sehen, werde ich von diesem Kommando abgelöst. Nächste Woche haben Sie vielleicht schon einen anderen Captain. Ihr neuer Kommandant heisst Phillip Francis Queeg. Zufrieden?"
Keith: "Ja Sir."
DeVriess: "Gut. Dann bin ich es auch."
Captain DeVriess: "Sie waren sicherlich enttäuscht, dass Sie einem Minenräumer zugeteilt wurden."
Fähnrich Keith: "Wenn ich ehrlich sein soll, ja Sir."
DeVriess: "Sie sahen sich wohl schon auf einem Schlachtschiff oder einem Flugzeugträger. Sie sind sich wohl zu schade für die Caine."
Keith: "Nein Sir. Ich werde mir die größte Mühe geben."
DeVriess: "Die Caine
ist kein Luxusdampfer, sondern ein alter verbeulter Eimer. Sie war die letzten 18 Monate da draußen. Und wenn wir hier nicht von früh bis spät schuften würden, hätte sie sich schon längst in Wohlgefallen aufgelöst."
Keith: "Ich verstehe, Sir."
DeVriess: "Sie verstehen überhaupt nichts. Ob es Ihnen passt oder nicht. Sie gehören jetzt zur Ausschussware. Steve, stecken Sie ihn
zu Keefer und den Nachrichtenleuten. Und sagen Sie Keefer, er soll diesen Musterschüler und den anderen Neuling auf dem Schiff herumführen."
Leutnant Maryk: "Jawohl Sir."
DeVriess: "Und Keith, nehmen Sie es nicht so tragisch. Man kann sich an alles gewöhnen. Sogar an mich."
Greenwald: "Ich war damals noch Student. Mister Keefer fing an, Geschichten zu schreiben. Und Mister Keith machte noch die Fussballplätze unsicher. Wer hat da für unser Land gekämpft und hat seine besten Jahre geopfert? Queeg war es, neben vielen anderen, die die Strapazen besser überstanden haben, als er. Wir konnten ja damals mit sowas nicht genug Geld verdienen.