Die Caine war ihr Schicksal
Die Caine war ihr Schicksal

Captain Queeg zum Matrosen: "Einen Moment noch. Wie ist Ihr Name und Rang."
Matrose: "Funker Urban, Sir. Erster Signalgast."
Captain Queen: "Sie können gehen."
Captain Queeg zu den Offizieren: "Meine Herren! Ist Ihnen am Funker Urban irgendetwas Besonderes aufgefallen? Der Kellner einer dreckigen Hafenkneipe läuft vielleicht mit einem flatternden Hemd durch die Gegend, aber

nicht ein Matrose der amerikanischen Flotte. Eine solche Nachlässigkeit kann ich nicht durchgehen lassen. Wer ist hier der Führungsoffizier?"
Lieutenant Maryk: "Den gibt es bei uns nicht, Sir."
Captain Queeg: "Wer ist der jüngste Fähnrich?"
Lieutenant Maryk: "Keith, Sir."
Captain Queeg: "Fähnrich Keith! Ich ernenne Sie hiermit zum Führungsoffizier. Neben ihren

anderen Dienstobliegenheiten haben Sie von jetzt an dafür zu sorgen, dass jeder Mann sein Hemd in der Hose trägt."
Fähnrich Keith: "Jawohl, Sir."
Captain Queeg: "Wenn ich noch einmal jemanden mit flatternden Hemd erwische, werde ich ihn zur Rechenschaft ziehen, und ebenso den Führungsoffizier und den Decksoffizier. Und dann gnade Ihnen Gott!"

Die Caine war ihr Schicksal
Die Caine war ihr Schicksal

Greenwald: "Ich war damals noch Student. Mister Keefer fing an, Geschichten zu schreiben. Und Mister Keith machte noch die Fussballplätze unsicher. Wer hat da für unser Land gekämpft und hat seine besten Jahre geopfert? Queeg war es, neben vielen anderen, die die Strapazen besser überstanden haben, als er. Wir konnten ja damals mit sowas nicht genug Geld verdienen.

Die Caine war ihr Schicksal
Die Caine war ihr Schicksal

Rechtsanwalt Greenwald: "Also Doktor. Sie haben bei Captain Queeg folgende Symptome festgestellt. Verfolgungskomplexe, unbegründetes Misstrauen, übertriebene Strenge, krankhafte Pedanterie und eine neurotische Sucht, sich bestätigt zu fühlen. Wie ist der Fachausdruck für eine solche Krankheit?"
Psychologe: "Von Krankheit habe ich nicht gesprochen."
Greenwald: "Danke für die

Berichtigung. Wie würden Sie einen Menschen nennen, der all diese Symptome aufweist?"
Psychologe: "Eine paranoide Persönlichkeit. Deswegen ist noch niemand dienstuntauglich."
Greenwald: "Wie nannten Sie eine solche Persönlichkeit?"
Psychologe: "Paranoid...Dürfte ich etwas anmerken? Ich glaube, der Herr Verteidiger verdreht absichtlich meine Worte. Es ist ein großer

Unterschied, ob jemand geistesgestört oder nur eine paranoide Persönlichkeit ist."
Greenwald: "Ich will es mal so formulieren. Ist Captain Queeg durch Überanstrengung dienstunfähig geworden?"
Psychologe: "Das ist eine merkwürdige Frage."
Greenwald: "Finden Sie? Wie lange sind Sie schon bei der Marine, Doktor?"
Psychologe: "Etwa anderthalb Jahre."
Greenwald:

"Waren Sie schonmal auf See?"
Psychologe: "Nein."
Greenwald: "Haben Sie bisher schonmal ein Gutachten über einen Kommandanten eines Kriegsschiffes abgegeben?"
Psychologe: "Nein."
Greenwald: "Dann können Sie auch nicht wissen, welche Anforderungen dieser Posten an so einen Mann stellt. Und deshalb ist Ihr Gutachten für mich auch nicht maßgebend."
Vertreter der

Anklage: "Die Verteidigung hat da eben einen interessanten Punkt angesprochen. In Ihrer Privatpraxis hatten Sie doch auch Patienten, die vor schweren Entscheidungen standen, zum Beispiel Polizisten oder Fabrikdirektoren."
Psychologe: "Ja und auch Piloten, bei deren Entscheidungen es um Leben und Tod geht."
Vertreter der Anklage: "Und waren Sie bei jedem dieser Patienten in der Lage,

festzustellen, wenn dieser in seiner Entschlusskraft beeinträchtigt war?"
Psychologe: "Ja. Selbstverständlich."
Vertreter der Anklage: "Danke."
Greenwald zu Lt. Maryk: "Der ist schlau."

Die Caine war ihr Schicksal
Die Caine war ihr Schicksal

Richter: "Herr Verteidiger! Es gibt keine schwereren Anschuldigungen gegen einen verdienten Offizier, als Feigheit vor dem Feind!"
Greenwald: "Die Verteidigung möchte folgendes erklären. Die Verteidigung will nicht beweisen, dass Captain Queeg ein Feigling ist. Ganz im Gegenteil. Die Verteidigung ist sogar der Ansicht, dass jemand, der es bis zum Kommandanten eines amerikanischen

Kriegsschiffes geschafft hat, kein Feigling sein kann. Wenn also ein verdienter Offizier im Moment der Gefahr versagt, so müssen bestimmt andere Gründe vorliegen."