Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahr haben möchte, hält er auch für wahr.
Die Zeit zum Handeln – die verschwenden wir zum Fertigwerden; aber die günstigsten Augenblicke der Tat warten nicht auf unsere Langsamkeit.
Es ist unerträglich, von einem Menschen regiert zu werden, der schlimmer ist als man selbst!
Fromme Wünsche auszusprechen ist eine Kleinigkeit, man packt eben alles, was man will, in ein paar Worte zusammen. Aber eine Entscheidung treffen, wo es unsere Aufgabe ist, das ist nicht ebenso leicht. Da muß man oft, wenn man nicht beides zusammen haben kann, das Rätliche für das Angenehme hinnehmen.
Den Unglücklichen bleibt ein süßer Trost: daß sie ihre Pflichten erfüllt haben.
Die Gesetze gestatten nicht, daß zweimal gegen denselben über dasselbe ein Prozeß stattfinde.
Aber wir sitzen untätig da, ohne zu bedenken, daß, wer selber nichts tut, nicht einmal seinen Freunden zumuten darf, etwas für ihn zu tun, geschweige denn den Göttern.
Jeder von uns wird mir zustimmen, daß keiner den 10. Tag seines Kindes feiern würde, wenn er nicht überzeugt wäre, daß er der rechtmäßige Vater ist. Und nachdem man dieses Freudenfest gefeiert und einem Kind die Liebe geschenkt hat, die man für einen Sohn empfindet, wird es keiner mehr übers Herz bringen, dieses Kind als außerehelich zu erklären und zu verstoßen.
Nie aber kann der große und kühne Gedanken hegen, welcher kleine und schlechte Dinge treibt; denn wie die Beschäftigungen der Menschen sind, so müssen notwendig auch ihre Gesinnungen sein.
Jeder glaubt gern, was er wünscht, die Dinge aber sind oft anders beschaffen.