Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs.
"Nun, sie sehen, Willard: In diesem Krieg verwirren sich da draußen ein bisschen die Dinge... Macht, Ideale, die alte Moral und praktische militärische Notwendigkeit! Aber da draußen unter den Eingeborenen ist es bestimmt eine große Versuchung, Gott zu werden! Weil es... in jeder menschlichen Seele einen Konflikt gibt! Zwischen Vernunft und Unvernunft, zwischen Gut und Böse... Und das Gute
triumphiert nicht immer! Manchmal überwältigen die Kräfte der Finsternis das, was Lincoln die "besseren Engel unseres Wesens" nannte! Jeder Mensch hat seinen Zerreißpunkt, Sie und ich ebenfalls... Walt Kurtz ist an seinem angelangt, und offensichtlich ist er dabei geisteskrank geworden!"
Erinnern Sie sich an die Zeiten des Kalten Krieges. Da hat die militärische Abschreckung dazu beigetragen, dass der Krieg nicht stattfand.
Wir Deutschen haben einen wenig lebendigen Formsinn, verbunden mit einem starken Gefühl der Unabhängigkeit, welches uns schwer macht aus Gemeingeist, ohne daß bürgerliches Gesetz oder militärische Zucht es gebieten, die persönlichen Neigungen einer Regel unterzuordnen.
1914-18, 1939-45: Die militärische Globalisierung ging der zivilen voraus.
Die militärische Macht muß auswärtigen Staaten die Neigung, aber die diplomatische Klugheit muß ihnen mit der Neigung auch selbst die Veranlassung zu Feindseligkeiten benehmen.
Das vereinte Deutschland ist heute von befreundeten, demokratischen Staaten umgeben, und eine direkte militärische Bedrohung ist auf absehbare Zeit nicht erkennbar.
Gerechtigkeit im Krieg hat mit Gerechtigkeit soviel zu tun wie militärische Musik mit Musik.
Der Einheitsrasen hat auch was mit Anstand und reiner Weste zu tun. Wo kämen wir hin, wenn durch so ein wildgewordenes, linkes Gänseblümchen plötzlich unsere militärische Ornung durcheinandergeriete. Wer Moos zwischen den Gartenplatten duldet, der läßt eines Tages auch Asylanten ins Dorf eindringen!