Meine Mutter, ein merkwürdiges Wesen aus einer Welt, in der eine Gewürzgurke immer noch der Gipfel der Kultiviertheit ist.
In Brueghels Ikarus zum Beispiel, wo sich die Katastrophe ganz ohne Hast löst. Der pflügende Bauer mag das Aufklatschen gehört haben, den verlassenen Schrei. Aber für ihn war es kaum von Wichtigkeit. Die Sonne schien, genauso wie die auf den weissen und grünen Wasser verschwindenden Beine schienen. Das merkwürdig zierliche Schiff, das etwas merkwürdiges gesehen haben muss, den Jungen vom
Himmel fallend, hatte ein Ziel und segelte traurig davon.
Der Stolz ist ein merkwürdiges Tier: Unter den schwersten Schlägen schläft es weiter, aber manchmal wacht es beim leichtesten Kratzen auf.
Das ist ein äußerst merkwürdiges Gefühl, wenn man sich frühmorgens das Gesicht abreibt und sich dabei vorstellt: nun hast du deine Gedanken mit gewaschen und abgetrocknet.
Es verrät den Gecken, sich für ein so merkwürdiges Wesen zu halten, daß die ganze Welt von den einzelnen Umständen unterrichtet sein müsse, die sein Individuum betreffen.
Die Politik ist doch ein merkwürdiges Gebiet, Theater, worin wie ein Narr sitzt, wer nicht hinter die Kulissen sieht. Und was dort hinten spielt, ist die List. Sie ist eine kleine Kraft, namentlich wo sie mit sehr vielen und verwickelten Fäden zu schalten hat, aber sie ist doch ein Element niederer Art.
Vier Wochen Golf spielen ist ein toller Spaß, den Sie auch mal versuchen sollten – aber im zweiten Monat beschleicht einen ein mulmiges Gefühl. Das Nichtstun ist ein merkwürdiges Dasein. Im dritten Monat setzt bei denkenden Menschen die Volldepression ein.
Die Mittelmäßigkeit ist ein furchtbares Schicksal. Wer es trägt, hat nämlich ein merkwürdiges Feingefühl für alles, was ihn überragt, und leidet dabei innerlich. Nach außen neidet und schimpft er. In der Staatskunst des Tages, die in Zeitungen, Versammlungen und Kneipen wuchert, tritt das am klarsten zu Tage.