Der eine Mensch sieht einen sterbenden Vogel und denkt, dass es nichts auf der Welt gibt als grundlosen Schmerz. Aber der Tod hat immer das letzte Wort. Er lacht ihn aus... Ein anderer Mensch blickt auf denselben Vogel. Er sieht Herrlichkeit. Er fühlt wie etwas durch ihn hindurch lächelt.
„Sagen Sie Herr Hartheim. Woher kennen sie eigentlich Pater Ralph?“
„Ich war damals, als junger Soldat, in Rom. Es war ein Zufall. Ich war im Petersdom um zu beten. Und es endete damit, dass wir die ganze Nacht hindurch diskutierten über meine Hoffnungen, dass der Krieg bald zu Ende sein möge und dass man dann ein besseres, ein friedliches Deutschland aufbauen könnte, nach Hitlers
Sturz selbstverständlich.“
„Sie haben sicher viel zum Aufbau Ihres Landes beigetragen.“
„Ja, nur meine Frau hat nicht sehr viel von mir gehabt in jener turbulenten Zeit. Ich habe all meine Kraft, die ich hatte, geopfert und ich dachte, dass ein so hohes Ideal alles rechtfertigt. Einmal erzählte ich Kardinal de Bricassare davon. Da sagte er mir etwas, was mir sehr geholfen
hat, immer wieder. Dass es keine noch so hohen Ideale gibt, die es rechtfertigen würden, ein Herz zu brechen.“
„Das hat er gesagt?“
„Ja“
„Sie waren am Ende doch gut zu ihrer Frau. Haben sich von ihr getrennt. Jussy können Sie behalten. Sie wird Sie nie in ihr Herz lassen“
„Da könnten Sie Recht haben. Ich bin nicht mehr so idealistisch, Mrs. Cleary,
aber ich habe noch ein paar Träume und ich habe Geduld.“
Der größte Teil meiner Krankheiten und Schmerzen mein ganzes Leben hindurch war übernommenes Leid für andere.
Danke Gott jeden Morgen, gleich beim ersten Erwachen, für die neuen Gelegenheiten, Gutes zu tun, die sich dir eröffnen werden, und habe dann den ganzen Tag hindurch die Augen weit offen dafür.
Genie ist ein kaudinisches* Joch, durch das die ganze Menschheit hindurch muß. (*Demütigung; Ursprung: Joch, durch das die bei Caudium geschlagenen Römer schreiten mußten)