"Haben sie schon mal ein Pferd krepieren sehen , nur um seinen Reiter zu erfreuen? Wofür? Damit sein Bild in die Zeitung kommt? Wegen des Ruhms?" "Manche Männer leben dafür." "Pferde geben eine Dreck dafür, wer gewinnt. - Genau wie ich."
Er war schrecklich. Der einsame Reiter der Apokalypse. Ein Mann, der sämtliche Kräfte der Hölle befehligt. Er konnte den Tag zur Nacht machen und auf seinem Weg nur Dürre zurücklassen. Ganz besonders hart ging er mit den Kleinen um, den hilflosen und zarten Kreaturen. In seinem Sog hinterließ er nur versengte Erde, die auch den süßesten Wüstenwind verfaulen ließ, der über seine Stirn
peitschte.
Der Reitschüler wagt seinen ersten Sprung. Das Pferd scheut und wirft den Reiter über das Hindernis. Schon ganz gut, lobt der Reitlehrer, das nächste Mal müssen Sie nur noch das Pferd mitnehmen.
Der Staat gehört zu den verquickten, vieldeutigen Begriffen, an die man sich gewöhnen muß: im Grunde kennen wir keine anderen. Der Mensch ist ohne den Boden nicht denkbar, der Staat nicht ohne Boden und den Menschen dazu. Der Reiter kann nicht ohne das Pferd gedacht werden, und der Begriff der Reitkunst schließt Pferd und Reiter ein. Die Form des Zügels wird durch die Maße des Menschen und
des Pferdes bestimmt, wie die Regierungsform durch das Verhältnis von Territorium und Bevölkerung.
Wissenschaftliche Phantasie ist nicht immer ein geflügeltes Götterroß, sondern oft nur ein galoppierender Esel, den sein Reiter nicht mehr zu bändigen vermag.