"Die kleine Genevieve Balit, haben Sie die nur flüchtig gekannt oder sehr gut?"
"Sie war 8 Jahre alt, ich bin 50. Ein Mann in meinem Alter kann ein achtjähriges Mädchen nicht sehr gut kennen."
"Mmh. Den Leuten im Viertel zu Folge war es ein sehr fröhliches Kind, sehr spontan."
"Heiter und vergnügt, ja. Alles andere als scheu."
"...das mit Jedem mitgegangen
wäre."
"Richtig, das mit Jedem mitgegangen wäre, vorzugsweise einem Notar."
"Nein, nein, das habe ich nicht gesagt."
"Nein, nein, nein, das haben Sie nicht gesagt."
"Also was nun? Was tippe ich?"
Ein Grad von Freundschaft, der flüchtig genannt wird, wenn sein Gegenstand arm und unbekannt ist, und eng, wenn er reich und berühmt ist.
Diese Blüthe der Empfindlichkeit, diese zärtliche Sympathie mit Allem, was lebt oder zu leben scheint, der Geist der Freude, der uns aus allen Gegenständen entgegenathmet, der magische Firniß, der sie überzieht und uns über einem Anblick, von dem wir zehn Jahre später kaum noch flüchtig gerührt werden, in stillem Entzücken zerfließen macht, – dieses beneidungswürdige Vorrecht der
ersten Jugend verliert sich unvermerkt mit dem Anwachsen unserer Jahre und kann nicht wiedergefunden werden.
Ach, Liebesglück und Freude sind So flüchtig wie der Frühlingswind.
Wir sind eigentlich Bergleute, die sich bei der Einfahrt in den dunklen Schacht flüchtig begrüßen und oft erst dann wieder etwas von einander erfahren, wenn sie verschüttet worden sind.
Gedanken sind so flüchtig wie die Gegenwart. Also schreib' deine Gedanken auf! Wer weiß wie gut Sie sind?