08/15, 2. Teil
08/15, 2. Teil

Asch vermied es, Lisa Ebner, die ihn unverwandt betrachtete, auch nur flüchtig anzusehen. Er schüttelte den Kopf und sagte: »Wir wollen die Damen nicht länger belästigen.«

»Ich bin sowieso noch verabredet«, sagte Viola, die es liebte, ihr eigentliches Tagewerk immer erst um Mitternacht zu beginnen. »Nehmt mein Gepäck nach oben mit, Kinder. Ich habe es eilig. Bis auf morgen

dann!«

»Die verdient wohl nicht schlecht!« sagte Kowalski und sah ihr staunend nach, wobei es besonders ihre Hüften waren, die ihn interessierten. »Wie die schaukelt!« sagte er anerkennend. »Die muß in ihrem früheren Leben ein Kamel gewesen sein.«

»Nicht nur in ihrem früheren Leben«, sagte Charlotte trocken.

Das Verhör (1981)
Das Verhör (1981)

"Die kleine Genevieve Balit, haben Sie die nur flüchtig gekannt oder sehr gut?"
"Sie war 8 Jahre alt, ich bin 50. Ein Mann in meinem Alter kann ein achtjähriges Mädchen nicht sehr gut kennen."
"Mmh. Den Leuten im Viertel zu Folge war es ein sehr fröhliches Kind, sehr spontan."
"Heiter und vergnügt, ja. Alles andere als scheu."
"...das mit Jedem mitgegangen

wäre."
"Richtig, das mit Jedem mitgegangen wäre, vorzugsweise einem Notar."
"Nein, nein, das habe ich nicht gesagt."
"Nein, nein, nein, das haben Sie nicht gesagt."
"Also was nun? Was tippe ich?"

Anonym
Anonym

Ein Grad von Freundschaft, der flüchtig genannt wird, wenn sein Gegenstand arm und unbekannt ist, und eng, wenn er reich und berühmt ist.

Christian Morgenstern
Christian Morgenstern

Ich bin ein Studienkopf, den der Schöpfer einst flüchtig skizzierte, als ihm ein Künstlerportrait im Sinne lag.

Christoph Martin Wieland
Christoph Martin Wieland

Diese Blüthe der Empfindlichkeit, diese zärtliche Sympathie mit Allem, was lebt oder zu leben scheint, der Geist der Freude, der uns aus allen Gegenständen entgegenathmet, der magische Firniß, der sie überzieht und uns über einem Anblick, von dem wir zehn Jahre später kaum noch flüchtig gerührt werden, in stillem Entzücken zerfließen macht, – dieses beneidungswürdige Vorrecht der

ersten Jugend verliert sich unvermerkt mit dem Anwachsen unserer Jahre und kann nicht wiedergefunden werden.

Ernst Schulze
Ernst Schulze

Rein wie Tau ist alles Sehnen, Trüb und flüchtig der Genuß.

Esaias Tegnér
Esaias Tegnér

Ach, Liebesglück und Freude sind So flüchtig wie der Frühlingswind.

Friedrich Hebbel
Friedrich Hebbel

Wir sind eigentlich Bergleute, die sich bei der Einfahrt in den dunklen Schacht flüchtig begrüßen und oft erst dann wieder etwas von einander erfahren, wenn sie verschüttet worden sind.

Friedrich Rückert
Friedrich Rückert

Ach, wie ist der Mensch zerbrechlich, / Ach, wie flüchtig unaussprechlich / Eilt die Zeit, und nimmt ihn mit.

Günter Seipp
Günter Seipp

Gedanken sind so flüchtig wie die Gegenwart. Also schreib' deine Gedanken auf! Wer weiß wie gut Sie sind?