Die Jugend gleicht einem ergötzlichen Traum, das Alter einer beschwerlichen Nachtwache.
Den süßesten Schlaf des Lebens schläft die Unschuld oder die Tugend.
Rat wird gewöhnlich mit mehr Bereitwilligkeit gegeben als angenommen.
Keine Geschichte wäre so einfach und unbedeutend als die der Menschheit, wenn Alle Verstand besäßen.
Alle Höflichkeitsbezeugungen und Wünsche der Menschen drehen sich gewöhnlich um Gesundheit, Glück und Geld, Niemand fällt es ein, auch den Verstand darin einzuschließen, der doch so nöthig ist.
Die herrschende Meinung ist immer intolerant, möge sie sich für noch so liberal äußeren.
Es muß als sonderbar erscheinen, daß Jünglinge verschwenderisch, Alte aber geizig sind, da erstere doch ein langes Leben vor sich haben, letztere aber von der Nähe des Todes bedroht sind.
Die Fälle sind nicht selten im Leben, wo man die Thiere um ihre Unvernunft beneidet.
Bei Gährungen der Völker wie der Flüssigkeiten schwimmt der Schaum und die Unreinigkeit oben, bis sie niedersteigen oder sich verflüchtigen.
Das Alter käut die Vergangenheit wieder, die Jugend verschlingt die Zukunft voraus.
Bei politischen Revolutionen wechseln die Völker gewöhnlich die Herren, ohne ihre Loge zu verändern.
Unser Leben ist fast nichts als ein Traum, und wir träumen öfter wachend als schlafend.
Ein Jahrhundert wirft sich zum Richter des andern auf, so wie im Leben ein Alter das andere verdammt.
Wer selbst an einem Verbrechen Theil genommen, ist leicht bereit, die Mitschuldigen zu begnadigen.
Sich selbst mißtrauen, ist ein Zeichen von Selbstkenntniß.
Die Gewalt ist ihr eigener Feind, wenn Einsicht sie nicht leitet.
Anarchisten sind gleich unglücklichen «der ungeschickten Spielern, welche durch vieles Mengen und Vertauschen der Karten ihr Glück und ihre Umstände zu verbessern hoffen.
Vertrauten Umgang mit den Regierenden pflegen, heißt Verantwortlichkeit übernehmen für das Böse, welches sie thun, ohne das Lob zu theilen, welches ihnen für ihre gute Handlungen gezollt wird.
Wir danken nie mit größerer Innigkeit, als wenn wir neue Gunst erwarten.
Reich ist derjenige, welcher ein großes Capital von Enttäuschungen und Wahrheiten besitzt.
