Der gesunde Mensch quält keine anderen. Für gewöhnlich sind es die Gequälten, die wieder andere quälen.
Sache des Reisenden, welcher in der Nähe gesehen, was die menschliche Natur quält und herabsetzt, ist es, des Unglücks Klagen zur Kenntnis jener zu bringen, welche zu helfen vermögen.
Den Ehelosen quält die Fleischeslust. Den Verehelichten sein Weib.
So ist der Mensch: Verzagend, wenn das Unglück schleichend naht, doch springt's ihm plötzlich auf den Nacken, trägt er's oft mit Riesenkraft, denn minder stets, als eig'ne Phantasie quält ihn das Schicksal.
Wie einer, der im Traume liegt, Versank ich still und las; Mir war's, als hätt' ich obgesiegt, Bezwungen Lieb' und Haß. Doch fühl ich, daß zu jeder Frist Das Herz sich quält und bangt, Und daß es nur gebrochen ist, Anstatt zur Ruh' gelangt. Du hast zerstückt mit Unbedacht Den Spiegel dir, o Tor! Nun blickt der Schmerz verhundertfacht, Vertausendfacht hervor.
Liebet die Tiere! Ihnen gab Gott ein Ahnen des Gedankens und eine harmlose ungetrübte Freude. Die Trübet Ihnen nicht, quält Sie nicht und nehmt Ihnen nicht die Lust am Dasein, -stellt euch nicht gegen Gottes Gedanken! Mensch überhebe dich nicht über die Tiere: Sie sind ja Sündlos, du aber in all deiner Herrlichkeit, bringst die Erde zum Eitern, durch dein Erscheinen auf Ihr,- Oh Weh, fast
ein Jeder von uns!