Wo kein Eigentum ist, da ist auch keine Freude zum Geben; da kann niemand das Vergnügen haben, seinen Freunden, dem Wanderer, den Leidenden in ihrem Mangel zu helfen.
Aber wer nicht mit den Leidenden fühlt, stärkt die Mörder.
Der Arzt ist ein Künstler. Der Trieb, den Leidenden zu helfen, war die erste Quelle der Heilkunst, und auch heute muß es so bleiben, wenn die Kunst rein und edel und für den Künstler sowie für die Menschheit beglückend sein soll.
Der »urtherapeutische Akt« besteht sozusagen in der Koppelung von Sein und Sinn, und es gibt keine Krankenbehandlung und keine Unterstützung eines leidenden Menschen, die darauf verzichten könnte.
Nächstenliebe, Freundlichkeit, brüderliches Mitleid mit dem Leidenden ist für diesen oft viel notwendiger als alle Arzneien.
Gott schickt oft den Leidenden Erhörung spät herab, doch er schickt sie.
Das ganze Leben wird dem Glücklichen zu kurz, / Dem Leidenden nimmt eine Nacht kein Ende.
Zeigt sich der Glückliche mir, ich vergesse die Götter des Himmels, aber sie stehn vor mir, wenn ich den Leidenden seh.