"Erlauben Sie mir Ihnen zu sagen, was ich von Ihnen halte." - Das weiß ich schon, Mathieu!" - Sie sind vollkommen unfähig und bösartig dazu!" - Ja und die?" - "Sie sind aber nicht freiwillig hier." - Ich auch nicht! Ich fühlte mich auch nie berufen Erzieher zu werden!"
Auch die Erziehung der Erzieher kennt das Problem der Schwererziehbarkeit.
Starke Individualitäten sind widerspenstig gegen Erziehung, weil sie schon einen Erzieher in sich haben, der dem zweiten widerspricht.
Derselbe anerzogene Geisteshochmut, der die meisten Menschen unfähig macht, das geistige Tierleben zu erkennen, blendet die meisten Erzieher gegen die Regungen göttlichen Geistes in den Kindern.
Geduldiges Erwarten geziemt dem Erzieher wie dem Gärtner.
Der Mensch ist nicht ein Ton, den der Erzieher nach seinem Gefallen modeln kann, sondern eine Pflanze die ihre besondere Natur und Gestalt mitbringt, und von ihm nur als von einem Gärtner gepflegt, großgezogen und zu ihrer höchstmöglichen Vollkommenheit gebracht werden kann. Der Erzieher wird nie bewirken, daß auf einem wilden Apfelbaum ein Pfirsich wachse, aber er wird es dahin bringen
können, daß die Äpfel dieses Baumes süß werden.
Es gibt keinen strengeren Erzieher als den Ehrgeiz. Wobei freilich außer Betracht bleibt: wozu?
Ein Erzieher ist ein Geisterfürst, der segnend oder zerstörend von Geschlecht zu Geschlecht wirkt.