Die Kunst ist verflucht schwer. Wenn man abends bei einer Flasche Wein sitzt, meint man, es müsse wie von selber gehen. Am nächsten Morgen, nüchtern vor der großen Leinwand, die Sachen wieder aus dem Nichts holen, da ist einem ganz anders zumute. Wenn ich morgens gemalt habe, bin ich den übrigen Tag nur noch ein lebender Leichnam.
Was würden wir armen Menschen machen, wenn wir uns nicht immer wieder eine Idee schaffen würden von Vaterland, Liebe, Kunst und Religion, mit der wir das finstere schwarze Loch immer wieder so ein bisschen verdecken können.
Die Kunst ist verflucht schwer. Wenn man abends bei einer Flasche Wein sitzt, meint man, es müsse wie von selber gehen. Am nächsten Morgen, nüchtern vor der großen weißen Leinwand, die Sachen wieder aus dem Nichts zu holen, da ist einem ganz anders zumute. Wenn ich morgens gemalt habe, bin ich den übrigen Tag nur noch ein lebender Leichnam.
Das Unsichtbare sichtbar zu machen durch die Realität... Entscheidend hilft mir dabei die Durchtastung des Raumes. - Höhe, Breite und Tiefe in die Fläche zu übertragen, so dass aus diesen drei Raumgegebenheiten sich die abstrakte Bildfläche des Raums gestaltet, die mir Sicherheit gibt gegen die Unendlichkeit des Raumes. - Meine Figuren kommen und gehen... Ich aber suche sie festzuhalten in
der Entkleidung ihrer scheinbaren Zufälligkeit.
...denn das ist das einzig Neue, (in der Kunst) was es gibt. Die Gesetze der Kunst sind ewig und unveränderlich, wie das moralische Gesetz in uns.
Ich dachte oft an meinen großen alten Freund, Henri Rousseau, diesen Homer in der Portiersloge, dessen prähistorische Träume mich manchmal in die Nähe der Götter versetzt haben.
...die unsagbaren Dinge des Lebens festzuhalten...dieses schaurig zuckende Monstrum von Vitalität in glasklare scharfe Linien und Flächen einzusperren... - Beitrag von 1918 zu 'Schöpherische Konfession', Max Beckmann, in Schriften und Gespräche, S. 22