Männer sind eher bereit eine Wunde zu vergelten als eine Wohltat. Denn Dankbarkeit ist eine Last und Rache ist ein Vergnügen.
"Was ist das?" - "Das ist Kuhpisse." - "Kuhpisse!?" - "Sie wurde eingekocht." - "Nicht soch. Schmier diesen Dreck bitte nicht auf mich! Wasser. Hol klares Wasser." - "Wie du willst. Dann wird morgen eben die Wunde eitern und du wirst Fieber haben." - "G-gut."
"Ralph, wieder in Rom?" "Ja."
"Sie haben sich entschieden."
"Sie sagten, ich müsse mich entscheiden, wenn ich vorankommen wolle."
"Sie sind zur Rose gegangen?" "Ja, ich habe all meine Gelübde gebrochen." Oh Vittorio, ich habe in Gottes Gegenwart nie solch ein Glücksgefühl empfunden, wie bei ihr. Es war schön bei ihr. Nicht nur die körperliche Liebe, es war schön mit
ihr zu reden, zu lachen, neben ihr zu erwachen, ich wollte sie niemehr verlassen."
"Aber sie haben sie verlassen!"
"Ja, aber ich komme von ihr nicht los. Das ist die schmerzende Wunde und ich weiß nicht, wie ich sie heilen soll."
"Vielleicht geht es darum garnicht, vielleicht rettet sie ja diese Wunde. Können Sie sich noch erinnern an das Theaterstück in Athen über
Hippolytos?"
"Ja, er konnte nicht lieben."
"Nein, er war zu hochmütig zur Liebe. Er zählte sich nicht zu den Sterblichen. Ja, ihre Gelübde haben sie gebrochen, aber kann man das auch von ihrem Stolz sagen, der sie davon abhielt, was ihr größter Wunsch war. Sehen sie Ralph, man kann kein guter Prieser sein, ohne zu wissen, daß man zu allererst ein Mensch ist. Wenn Sie an ihre
Rose denken, denken sie daran, daß sie es war, die sie gerettet hat.
"Nein, oh nein, sie nur als Mittel zu sehen, mich zu retten, wäre wohl die größte Anmaßung. Sie liebt, Vittorio, allen zum Trotz und reinen Herzens und ich kann sie nur so lieben, wie es ist."