Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchner

Es sind Hieroglyphen (aus Ekstase und daraus durch Phantasie entstanden in seine Kunst, Ed.) in dem Sinne, dass sie die Naturformen in einfachere Flächenformen bringen und dem Beschauer ihre Bedeutung suggerieren, wie das geschriebene Wort Pferd jedem die Form Pferd vor Augen stellt. Es sind nicht Hieroglyphen in dem bekannten Sinn des Wortes...

Friedrich II. der Große
Friedrich II. der Große

Ich bewahre mich aber, indem ich das Weltall als Ganzes betrachte, wie der sinnende Beschauer von einem fernen Planeten her, dann erscheinen mir alle Dinge unendlich klein, und ich bemitleide meine Feinde wegen ihrer großen Mühe um so Geringes.

Friedrich von Müller
Friedrich von Müller

Ich hörte ihn (Goethe) oft behaupten: ein Kunstwerk, besonders ein Gedicht, das nichts zu erraten übrig ließe, sei kein wahres, vollwürdiges; seine höchste Bestimmung bleibe immer: zum Nachdenken aufzuregen; und nur dadurch könne es dem Beschauer oder Leser recht lieb werden, wenn es ihn zwänge, nach eigener Sinnesweise es sich auszulegen und gleichsam ergänzend nachzuschaffen.

Jakob Johann von Uexküll
Jakob Johann von Uexküll

Das Ausgedehnte bildet gleichsam die unsichtbare Leinwand, auf die das Weltpanaorama, das jeden von uns umgibt, gemalt ist, indem es den die Farben tragenden Lokalzeichen Haltung und Form verleiht, Einen anderen Standpunkt gegeüber dem Weltpanorama als den unseres Subjektes gib es nicht, weil das Subjekt als Beschauer zugleich der Erbauer seiner Welt ist. Ein objektives Weltbild, das allen

Subjekten gerecht werden soll, muss notwendig ein Phantom bleiben.

Otto Ludwig
Otto Ludwig

Ein Bild wird erst durch den Beschauer fertig. So ist's mit Büchern auch. Ein Buch ist schlecht, wenn's nicht den rechten Leser findet, der im Lesen erst es fertig macht. Es liest kein Leser mehr heraus, als er hineinliest. Dem andern ist dasselbe Buch ein andres.

Rolf Liebermann
Rolf Liebermann

Ich glaube nicht, dass die Künstler in der aktuellen Politik eine große Funktion haben. Dafür sind sie zu starke Beschauer des eigenen Nabels.