Was der Mensch nicht hat, erscheint ihm stets als eine Sonne am Himmel. Besitzt er es, umgibt ihn doch die alte Dunkelheit des Unbefriedigten. Die äußeren Dinge sind keine Bedingung zum Glück. Wir müssen den leuchtenden Stern der Zufriedenheit in uns haben.
Das sind die lachenden Inseln in unserem Dasein, wenn unsere gehobenen Vorstellungen allein uns beherrschen, wir die Nüchternheit abstreifen, und unsere Herzen eine lebendige Sprache reden.
Wessen Kleidung nicht in Ordnung ist, dessen Charakter ist es auch nicht.
Bei vielen Menschen ähnelt die Liebe dem Hunger, ist wirklich nichts anderes. Das Herz sucht Nahrung, und ob's wirklich der rechte ist, das muß sich erst durch Widerstand und Prüfung erhärten.
Man muß bei der Beurteilung von Menschen die Umstände in Betracht ziehen.
Wer sich selbst an das Unwahre kettet, wird mit der Zeit ebenso.
Im Mut liegen die Erzstufen der Leiter, die zu neuem Gelingen führt.
Wer fordert Rechenschaft, wenn der Tod den Mund stumm macht und das Auge brach? Alles erscheint nichtig in der Stunde des Sterbens.
Fast alles Erziehen ist von Übel. Das Beispiel ist die große Lehrmeisterin.
Man soll das Nächstliegende ins Auge fassen. Zersplitterung führt zu Enttäuschungen bitterster Art.
Für andere und mit anderen leben, heißt überhaupt leben!
Über jedem Wollen steht ein gewisses unabänderliches Muß in der Liebe. Sie hat etwas Elementares. Man kann ihr ebensowenig gebieten, wie dem Winde, wenn man ihm zurufen wollte: Sturm, wehe nicht!
In allen Fällen des Lebens gilt: Wer tut es? Und wie geschieht es?
Wo einmal der rechte Einklang der Herzen fehlt, da hilft kein bloßer Wille.
Der Heftigste muß allezeit im Streite erliegen, und zu den größten Sünden gehört der Zorn, weil er das Vornehmste, das Göttlichste in uns abstreift: die Vernunft.
Ein ungeheurer, gemeinsamer Schmerz verwischt, wie das Licht die Finsternis, was die Gemüter sonst beschäftigte.
Es gibt Menschen, deren Beschäftigung und Tun immer der Grazie entbehrt, und andere, die selbst im zerstreuten Handeln einem künstlerischen Muß des Schönheitsinstinktes folgen.
Mädchen soll man zu sittlichen, pflichttreuen und sanften Geschöpfen heranziehen, ihre Herzensbildung soll man fördern.
Der wirklich edle Mensch kann wohl rauh, aber nie roh sein. Ein Mann soll sich als Kavalier zeigen! Welch ein schönes Wort! Auch ein solcher kann fehlen, aber selbst in seinen Schwächen wird sich ein gewisser Adel dokumentieren, wird eine gewisse Größe der Auffassung zur Geltung gelangen.
