Ein guter Mensch verbreitet eine Atmosphäre des Glücks, die allen zugute kommt, die um ihn sind.
Gütig sein heißt nicht trachten, niemanden zu verletzen. Gütig sein heißt: alles Gute tun, dessen man fähig ist, und so oft Gutes tun, als man kann.
Um eine Ehe glücklich zu machen, bedarf es weit mehr der Übereinstimmung der Charaktere als der Harmonie der Geister.
Bevor eine Frau einen Mann heiratet, muß sie ihn wenigsten einmal nach dem Mittagessen und einmal zornig gesehen haben. – Bevor ein Mann eine Frau für immer sein nennt, muß er sie wenigstens einmal im tiefen Negligee gesehen habe.
Der Mann fürchte mehr als alles, das kokette Weib; es sündigt hundertmal mehr als das sinnliche.
Reichtum und Ruhm mögen den Menschen glücklich machen, – die höchsten Freuden des Lebens wird er doch stets der Liebe verdanken.
Der geschickteste unter den Schuhmachern hat mehr Ursache, stolz zu sein, als ein unwissender Anwalt, ein unwissender Lehrer oder ein unfähiger Arzt.
Daß man im Leben nur ein einziges Mal lieben könne, ist eine der vielen großen Unverschämtheiten, welche die Liebe gedankenlos dahinschwatzt.
Den Männern gefallen stets die merkwürdigen Dinge besser als die guten, die seltenen besser als die schönen.
Eine alte Erfahrung zeigt, daß in allen Ländern die Frau den Mann im Briefstil, namentlich in Liebesbriefen übertrifft und das liegt besonders an der lebhaften Plauderhaftigkeit, die in dem Weibe liegt.
Wie oft ist die Liebe nichts als Eigenliebe – mit Wollust gewürzt.
Wer nicht geliebt wird, hat stets unrecht. Dieses Dogma ist ewig wie die Welt, alt wie der Mensch, unveränderlich wie die Gesetze, welche die Welt beherrschen.
In der Liebe ist es besser, einen Kuß mehr und zehn Briefe weniger zu bekommen.
Die Schamhaftigkeit, wie überhaupt jede höhere seelische Erscheinung, wächst in demselben Grade und verfeinert sich, je mehr der moralische und geistige Wert eines Volkes zunimmt. Die am weitesten in der Zivilisation und der Sittlichkeit fortgeschrittenen Völker sind auch die schamhaftesten.
Der Glückliche geht mit einer offenen und einer geschlossenen Hand.
Die meisten Menschen suchen ihr Glück darin, alle ihre Wünsche befriedigen zu können. Wehe dem Unglücklichen, dessen Wünsche erfüllt werden und dem nichts mehr zu wünschen bleibt.
Das Glück, wie es sich die meisten denken, ist ein großer, vergoldeter, verzierter Rahmen um ein Bild von wenig Bedeutung, während es in Wirklichkeit dem Gemälde eines Raphael oder Correggio gleicht, in gar keinem oder einfachen Rahmen.
Kein Genuß ist kürzer als der Liebesrausch; kein Opfer ist fruchtbringender und nützlicher als die Verschmähung dieses Genusses.
Wehe dem Weibe, welches in gewissen Dingen verrät, daß es mehr weiß als der Mann! Er will stets der Lehrer, aber nicht der Schüler sein.
Die Sinnlichkeit ist oft die Mutter der Liebe, aber öfter noch ihr Henker.
